Für uns und unsere Töchter – international Women‘s day 2025

Für uns und unsere Töchter

Wir feiern. Wir gedenken. Wir kämpfen.

Am 8. März ist es wieder soweit – International Women’s Day. Ein Tag, der uns daran erinnert, wie weit wir gekommen sind und wie weit wir noch gehen müssen. Ein Tag, um die Errungenschaften zu feiern, für die unsere Mütter und Grossmütter gekämpft haben, und um auf das hinzuweisen, was uns noch immer schmerzlich fehlt.

Ich bin dankbar.

Dankbar für meine Freiheit, für die Chancen, die ich hatte und weiterhin habe. Dankbar für die Frauen, die vor mir gegangen sind, um mir diesen Weg zu ermöglichen. Doch in mir wächst auch eine tiefe Besorgnis.

Denn während ich feiern kann, gibt es Frauen und Mädchen, deren Leben von Gewalt, Diskriminierung und Ungerechtigkeit geprägt ist. Die Zahlen der Morde an Frauen und Mädchen weltweit, die Geschichten wie die von Gisèle Pericot oder die Rückschritte in der Rechtsprechung zur sexuellen Selbstbestimmung zeigen: Wir sind noch lange nicht am Ziel.

Es schmerzt, hinzusehen.

Aber wir müssen es tun.
Es schmerzt zu sehen, dass Frauenhäuser überfüllt sind, dass Gesetze wie der § 218 in rechtlichen Grauzonen bleiben, dass die Bewegung der „Tradwives“ ein Frauenbild der 50er Jahre romantisiert und konservative Strömungen genau das bedrohen, wofür unsere Vorfahrinnen gekämpft haben.

Wie kann es sein, dass auch Frauen Menschen oder Parteien unterstützen, die all das gefährden? Ich kann das nicht nachvollziehen!

Ein Film, der nachhallt.

Ein Abend, der zum Nachdenken anregt.
Im Vorfeld und dem besonderen Spirit des diesjährigen Frauentages war ich kürzlich mit zwei Freundinnen im Kino. „Wunderschöner“ eine deutsche Dramakomödie von und mit Caroline Herfurth, sowie Nora Tschirner und Emilia Schüle. Ein Film, der – trotz seiner Leichtigkeit – die Aufmerksamkeit genau dahin lenkt, wo es wehtut. Der zeigt, wie sehr Frauen, unabhängig von ihrem Alter, immer noch um sexuelle Selbstbestimmung und Beziehungen auf Augenhöhe kämpfen.

Wir haben gelacht, geweint und viel nachgedacht. Und wir waren uns einig: Der Film hallt nach. Ein wunderbarer Abend voller Erkenntnisse und Emotionen. Schade nur, dass so wenige Männer im Zuschauerraum waren. Gleichberechtigung ist doch keine „Frauenangelegenheit“. Es betrifft unsere Gesellschaft und Gemeinschaft: es geht uns alle an!

Unser Kampf ist noch nicht zu Ende.

Ich wünsche mir, dass unsere Töchter, Schwiegertöchter, Enkelinnen, Nichten, jungen Kolleginnen und Freundinnen unsere Rechte, diese hart erkämpften Errungenschaften, nicht nur geniessen, sondern auch wertschätzen, beschützen und weiterkämpfen. Damit sie in einer Welt leben können, in der sie frei von Armut, Gewalt und Diskriminierung sind.

Doch dafür müssen wir als Gesellschaft endlich verstehen, dass Gleichberechtigung auch Männer befreit, damit wir nicht ständig die gleichen Kämpfe führen müssen. Wir brauchen Gemeinschaft und Solidarität. Auch unter uns Frauen. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen, akzeptieren und stärken – über Generationen hinweg. Denn jede Frau, die aufsteht und ihre Stimme erhebt, ist eine Inspiration für alle, die noch zweifeln.

Lasst uns laut sein. Lasst uns unbequem sein. Lasst uns gemeinsam stark sein.

Happy International Women’s Day!
Für uns. Für unsere Töchter. Für alle Frauen weltweit.

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