
Loslassen beginnt innen – und außen.
Kennst du das Gefühl, wenn dein Kopf überquillt – und du plötzlich anfängst, den Schrank auszumisten? Früher dachte ich, das sei Prokrastination. Heute weiß ich: Wenn ich im Außen Ordnung schaffe, beruhigt sich auch mein Inneres.
Ich habe verstanden, dass Aufräumen nicht nur Entrümpeln bedeutet – sondern ein Akt des mentalen und emotionalen Loslassens ist. Eine Art Frühjahrsputz für Kopf, Herz und Heim. Und genau jetzt, wenn der Frühling frischen Schwung bringt, ist ein wunderbarer Moment für einen Neuanfang. Mit weniger Ballast – innerlich wie äußerlich.
Aufräumen ist mehr als Ästhetik – es schafft Klarheit.
Eigentlich spüre ich genau, wann es Zeit ist, etwas oder jemanden loszulassen. Ich merke es an meiner inneren Unruhe. Wenn sich eine diffuse Rastlosigkeit breitmacht, die mich blockiert und unkonzentriert sein lässt. Dann beginnen mich plötzlich Ecken im Haus zu stören, an denen ich sonst problemlos vorbeigehen kann.
Was dann passiert? Ich sortiere den Vorratsschrank, räume die Besteckschublade um oder miste den Kleiderschrank aus – obwohl ich eigentlich nur einen Pullover wegräumen wollte.
Und danach? Fühle ich mich besser.
Auch wenn das eigentliche Thema damit nicht gelöst ist – der psychologische Effekt ist spürbar: äußere Ordnung bringt innere Ruhe. Wenn normale Unordnung plötzlich belastet, ist das oft ein Zeichen für tieferliegenden Stress. Achtsames Aufräumen kann dann eine Form der Selbstfürsorge sein.
Vielleicht fällt es dir mit dieser Perspektive leichter, loszulassen – und du empfindest Aufräumen nicht nur als lästige Pflicht. 😉
Ich mag den Ansatz von Birgit Fazis von Zeit statt Zeug sehr: sich bewusst für das Wesentliche zu entscheiden, statt sich mit „Zeug“ zu überladen. Auf Instagram teilt sie unter @zeit_statt_zeug wertvolle Impulse. Ihre Kurse und Bücher zeigen: Minimalismus hat nichts mit Verzicht zu tun – sondern mit Bewusstsein.
Loslassen heißt nicht verlieren – sondern Raum für Neues schaffen.
Also los: Zeit für deinen persönlichen Frühjahrsputz – im Denken, Fühlen und Wohnen. Ich habe dir ein paar Inspirationen mitgebracht, wie du den Schwung der Jahreszeit für dich nutzen kannst. Machst du mit?
1. Loslassen im Kopf – mentale Klarheit schaffen
- Journaling: Gedanken aus dem Kopf aufs Papier bringen ist befreiend. Ob Morgenseiten, Dankbarkeitstagebuch oder eigene Rituale – alles, was dich entlastet, ist willkommen.
- Digital Detox: Sortiere Dateien, Mails und deine Social-Media-Feeds. Auch digital kann sich „Zeug“ ansammeln – das Auge sieht’s nicht, aber der Kopf merkt’s.
- To-Do-Listen neu denken: Hake Erledigtes ab und sortiere deine Prioritäten. Nichts ist schöner als ein gesetzter Haken, oder?
2. Loslassen im Herzen – emotionale Altlasten erkennen
- Ressourcen-Stärkensammlung: Welche Gedanken, Menschen und Beziehungen tun dir gut? Schreib sie auf – als Reminder.
- Reflexion: Gibt es Erwartungen, an denen du festhältst, die dir aber nicht dienen?
- Loslass-Rituale: Schreib auf, was du loslassen möchtest – und verbrenne das Papier. Das funktioniert auch mit einem Brief an jemanden, den du loslassen willst.
3. Loslassen im Heim – sichtbarer Wandel im Außen
- Die 3-Kisten-Methode: Alles, was du aussortierst, kommt in eine der drei Kisten: Behalten – Spenden – Entsorgen.
- Die Happiness-Frage: Nutze ich das wirklich? Macht es mich glücklich? Wenn nicht: darf es weiterziehen.
- Minimalismus als Selfcare: Für jedes neue Teil, das du anschaffst, geht (mindestens) eines. So entsteht mehr Raum für das, was wirklich zählt.

Manchmal ist weniger nicht nur mehr – sondern Freiheit.
Ich bin überzeugt: Loslassen gehört zum Leben. Immer wieder stehen wir vor der Entscheidung, etwas hinter uns zu lassen, das nicht mehr zu uns passt – und damit Ballast abzuwerfen.
Es hilft, in Übung zu bleiben. Mit kleinen Dingen zu beginnen. Denn Loslassen ist ein Prozess, der außen beginnt – und innen wirkt.
Was möchtest du gerade loslassen – im Kopf, im Herz oder in deinem Zuhause?
✨ Teile deine Gedanken in den Kommentaren oder speichere dir den Artikel als Inspiration für deinen ganz persönlichen Frühjahrsputz.
Liebe Heike, ich finde mich so sehr in Deinem letzten Beitrag wieder. Als ich bemerkte, dass so so viel in meinem Kopf los war, dass ich kaum was davon behalten konnte, habe ich begonnen ein kleines Note Book am Tisch zu haben. Alle to do s finden sich darin, der Kopf ist frei und jedes durchgestrichene to do schafft Erleichterung. Und ich spüre inzwischen: je mehr Stress im Außen liegt, desto wichtiger ist mir die Ordnung in meinem Zuhause. Ich folge übrigens auch Zeit statt Zeug, habe auch Birgits Adventsbuch zu dem Thema. Sehr zu empfehlen. Und noch etwas ist mir aufgefallen. Während ich früher Schwierigkeiten hatte, ein Teil z.B. aus meinem Schrank zu entsorgen, kann ich es heute ruhig weiterziehen lassen. Was für ein gutes Gefühl. Und oft beginnt es in der Tat mit einer Schublade. Danke für Deinen tollen Blog, liebe Heike, Deine Andrea 🫶
Liebe Andrea, es freut mich sehr, dass du dich in meinem Artikel wiederfindest – und es mich wissen lässt.
Loslassen ist ein so wichtiges und grosses Thema – ganz besonders in unserer schnelllebigen Zeit, mit all dem , was im Innen und Aussen so los ist!
Toll, dass du für dich Wege gefunden hast – und sie hier teilst 🙂
Danke von Herzen für dein wertschätzendes Feedback – das motiviert mich, weiterhin für dich und euch wertvollen Content zu veröffentlichen!
Herzliche Grüsse zu dir – Deine Heike